"BYOD im ÜK: Weniger Umweltbelastung, mehr Effizienz, grenzenlose Flexibilität im Unterricht." Corinne Artho, Leitung Bildung, OdA Gesundheit Zürich

Chancen der Digitalisierung oder Lernen 4.0
Heute befinden wir uns in der vierten industriellen Revolution, die stark digital geprägt ist. Intelligente Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen, IoT-Netzwerke (Internet der Dinge), fortschrittliche Datenanalysen und Robotik treiben einen tiefgreifenden Wandel unserer Arbeitsweise und somit auch unser Lernen voran. Die OdA Gesundheit Zürich nutzt die Chancen der Digitalisierung, um die Qualität und Effizienz im ÜK-Bereich zu steigern.

BYOD - Bring Your Own Device im ÜK
Die Entscheidung, im Schuljahr 2023/2024 papierlos im Unterricht zu arbeiten, wird durch den Wechsel zu «Bring Your Own Device» (BYOD) ermöglicht.
Dies ist ein bedeutender Schritt, der nicht nur die Umweltbelastung reduziert, sondern auch die Effizienz und Flexibilität im Unterricht verbessert. Mit BYOD können die Lernenden ihre persönlichen Geräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones für ihr Lernen nutzen, was die Lernerfahrung personalisiert und interaktiv gestaltet.
Auch die Bereitstellung von Unterrichtsunterlagen über die webbasierte Plattform OdAOrg ist ein Schritt in Richtung Effizienz und Zugänglichkeit. Diese Schul- und Kommunikationssoftware ermöglicht es den Lernenden, jederzeit und überall auf ihre Unterrichtsmaterialien zuzugreifen, und fördert gleichzeitig die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Berufsbildner:innen ÜK. Der Unterricht unter Einbezug neuer intelligenter Technologien bietet mehr Gestaltungsspielraum und transformiert den ÜK-Bereich auf eine effiziente und moderne Art und Weise.

Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, sind wir als Kurszentrum gefordert, entsprechende Strategien erfolgreich umzusetzen. Dies ist eine grosse Herausforderung – für uns als Bildungszentrum wie auch für die Instruierenden und die Lernenden. Denn digitale Technologien, die es ermöglichen, innovative Lehrmethoden einzuführen und praktische Fähigkeiten zu vermitteln, die für die modernen Arbeitsplätze im Gesundheitswesen von entscheidender Bedeutung sind, müssen beherrscht werden.
Wir setzen daher interaktive Lernmethoden und unsere digitale Lernplattform OdAOrg ein, um den Lernenden ein engagierteres und personalisiertes Lernerlebnis zu bieten.
Ausserdem gewinnt das lebenslange Lernen zunehmend an Bedeutung. Die Lernenden werden im Bewusstsein unterstützt, dazu ihre digitalen Kompetenzen kontinuierlich zu erweitern und zu aktualisieren. Dies ist dann möglich, wenn der Zugang zu Ressourcen bereitgestellt wird und das Selbststudium und die Eigeninitiative gezielt gefördert werden.

Insgesamt zeigt dieser Wandel, wie intelligente digitale Technologien dazu beitragen, den Bildungsbereich zu modernisieren und den Lernenden eine zeitgemässe und anwendungsorientierte Ausbildung zu bieten.

Fazit
Das Einbeziehen der Lernenden in den digitalen Transformationsprozess ist entscheidend für ihr individuelles Wachstum und für den Erfolg des Kurszentrums in der digitalen Ära. Wenn sichergestellt ist, dass die Lernenden die erforderlichen digitalen Kompetenzen erwerben, werden sie nicht nur in der Lage sein, selbstständig zu lernen, sondern auch besser auf die Anforderungen des digitalen Arbeitsmarktes vorbereitet sein.
Darüber hinaus kann die Beteiligung der Lernenden an der Gestaltung digitaler Strategien des Kurszentrums dazu beitragen, dass diese Strategien praxisnah sind und den Bedürfnissen der Lernenden entsprechen. Durch direktes Feedback und Einblicke aus erster Hand können sie dazu beitragen, innovative Ansätze zu entwickeln und die Effektivität digitaler Lernmethoden zu maximieren.
Durch diese ganzheitliche Herangehensweise wird das individuelle berufliche Wachstum der Lernenden gefördert und gleichzeitig werden die digitalen Strategien des Kurszentrums gestärkt, wodurch eine Win-Win-Situation entsteht.

Räumliche Veränderung
Erstmalig fanden vier von insgesamt 24 ÜK-Tagen der AGS-Lernenden in den neuen Räumlichkeiten der OdA Sozialberufe Zürich statt, was dazu beiträgt, die soziale Komponente im Bildungsplan der Attestausbildung stärker sichtbar zu machen.

Vermehrter Einbezug von Querschnittkompetenzen und Haltungen im ÜK
Parallel zur räumlichen Veränderung wurde und wird im Rahmen einer Arbeitsgruppe intensiv an der Überprüfung der ÜK-Inhalte gearbeitet. ÜK-Instruktor:innen, Vertreter:innen der Betriebe und die Leitung des Bereichs AGS beschäftigen sich jeweils mit der Sozial- oder Gesundheitsperspektive im ÜK-Thema, mit der Aktualität der Inhalte und es wird auch diskutiert, welche Querschnittskompetenzen und Haltungen aus dem Bildungsplan einfliessen sollen.

Die ÜK 1–5 haben bereits in überarbeiteter Form stattgefunden. Beim Konzipieren der Kurse wurden die Inputs aus der Arbeitsgruppe umgesetzt und die zur Handlungskompetenz gehörenden Fähigkeiten und Haltungen ziehen sich als roter Faden durch den gesamten Kurstag. Mit wiederkehrenden Symbolen visualisiert, unterstützen diese die Lernenden im Erfassen der vollständigen Handlungskompetenz.
Die bisherigen Rückmeldungen der Lernenden und ÜK-Instruktor:innen deuten darauf hin, dass sich durch diese Weiterentwicklung die Handlungskompetenz tatsächlich stärken liess. Eine differenzierte Evaluation der ÜK aus dem 1. Lehrjahr findet im Sommer 2024 statt.

Lehrabschlussfeier
Ein Highlight des Jahres war auch 2023 die Lehrabschlussfeier AGS. Die Feier wurde von rund 500 Personen besucht. Es war eine Freude, nach dem Überreichen der Berufsatteste in all die glücklichen Gesichter zu blicken.

Neue Chefexpertin AGS
Veränderungen gab es ausserdem personeller Art. Doris Brägger, die langjährige Chefexpertin AGS, ging im vergangenen Jahr in den wohlverdienten Ruhestand. Wir durften sie an der Lehrabschlussfeier mit einem grossen Dankeschön und herzlichem Applaus verabschieden.
Ihre Nachfolgerin, Marion Siegenthaler, hat ihre Arbeit als Chefexpertin bereits aufgenommen, worüber wir uns sehr freuen. Sie verfügt über vertiefte Kenntnis der Bildungslandschaft und langjährige Erfahrung mit der AGS-Ausbildung in der Praxis.

Hohe Qualität am 3. Lernort
Der aktuelle Qualitätsbericht bezeugt eine ausgesprochen hohe Zufriedenheit mit den ÜK seitens der Lernenden und Instruierenden. Dies ist hinsichtlich der gestiegenen Anforderungen an das Classroom-Management besonders bemerkenswert.

«Bring Your Own Device» (BYOD) – Willkommene Umsetzung
Seit Beginn des Schuljahres 2023/2024 wird auch in den ÜK FaGe mit BYOD gearbeitet. Dieser Schritt erforderte einige sorgfältige Überlegungen und Vorbereitungen. Diese verliefen erfolgreich.
Die digitale Ablagestruktur erweist sich für die Vielzahl an Lernenden und Instruierenden als nachvollziehbar. Beide Zielgruppen zeigen sich erfreut über diese Neuerung, wobei das Fertigkeitstraining im Rahmen der Situationsdidaktik weiterhin den Schwerpunkt der ÜK bildet.
Auch den Berufsbildner:innen und Bildungsverantwortlichen der Ausbildungsbetriebe ermöglicht der elektronische Zugang über das OdAOrg eine höhere Transparenz hinsichtlich der Lerninhalte der ÜK. Der Lerntransfer lässt sich damit im Ausbildungsbetrieb gezielter unterstützen.

Ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt ist der äusserst positive ökologische Aspekt. Der Papierbedarf für das Durchführen der ÜK hat sich stark minimiert.

Ein weiteres Thema mit ÜK-Assistenz geplant
Die Ausweitung der ÜK-Assistenz ist aufgegleist. Motivierte ausgebildete Fachfrauen/Fachmänner Gesundheit sowie Pflegefachfrauen/Pflegefachmänner HF/FH konnten dafür gewonnen werden.
Die ÜK-Assistent:innen unterstützen die hauptverantwortlich instruierenden Personen beim Fertigkeitstraining der Lernenden. Dadurch profitieren die Lernenden von intensiverer Lernbegleitung. In den ÜK «Blutentnahme» und «Injektionen» ist der Einsatz der ÜK-Assistent:innen bereits seit mehreren Jahren mit hohem Lerngewinn implementiert. Neu werden diese künftig auch im ÜK «Unterstützung bei der Ausscheidung 2» eingeplant. In diesem ÜK üben die Lernenden u.a. die Einlage von transurethralen Blasenkathetern an Simulationsmodellen.

Erfolgreiche Lehrabschlüsse
Stolze 808 Lernende haben im Berichtsjahr ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis erhalten.