Noch im Februar 2020 dachten wir, dass digitaler Unterricht etwas ist, was irgendwann in ferner Zukunft einmal kommen wird - und dann kam die Pandemie. Das Team der Z-INA hat in dieser Zeit Aussergewöhnliches geleistet und massgeblich dazu beigetragen, dass die Studierenden ihr Studium auch in diesen Zeiten erfolgreich abschliessen konnten.
|
|
Im Januar 2020 starteten wir voller Freude mit den Modulen in den neuen Räumlichkeiten der Z-INA. Lernen in einem schönen, geräumigen Umfeld mit moderner Infrastruktur war für uns nach vielen behelfsmässigen Jahren eine Wohltat und alle haben sich gefreut. Keine drei Monate später kam der Lockdown und mit wenigen Unterbrechungen steht die Z-INA seitdem verwaist da und gleicht einer Geisterschule. Unterricht findet bis auf wenige Ausnahmen im digitalen "Zwangsfernunterricht" statt.
Per Fernunterricht zum NDS
Die erste Enttäuschung wurde dadurch gelindert, dass die Rückmeldungen zum Fernunterricht grösstenteils sehr positiv waren. Die Studierenden waren dankbar, dass wir unser Möglichstes getan haben, um ihr Studium zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Wir sind stolz darauf, dass uns dies gelungen ist und keine Studierende ihren Abschluss aufgrund der Corona-bedingten Umstände verschieben musste.
Wichtig bei der Durchführung von digitalem Unterricht ist es immer, eine gute Balance zwischen dem Einsatz der digitalen Mittel und dem Unterrichtsziel an sich zu finden. Nicht die Methode, sondern der Inhalt des Unterrichts muss im Zentrum stehen. Das Tool alleine macht keinen guten Unterricht, es muss zielfördernd eingesetzt werden.
Unser grösstes Problem war es, dass diverse Fertigkeiten, die wir unter normalen Umständen mit praktischen Übungen vermitteln, schlecht online trainierbar waren. Ausserdem fehlte der soziale Kontakt zu den Studierenden. Es zeigte sich einmal mehr, wie wichtig und entscheidend die Person der Lehrenden und die Beziehung für den Lernerfolg sind. Trotzdem hat die Erfahrung aus dieser Situation gezeigt, dass wir in Zukunft auch nach Corona unseren Unterricht umgestalten werden. Das Positive aus Fern- und Präsenzunterricht werden wir zusammenfügen und unsere Module entsprechend umgestalten. Dies wird unser Ziel für die Zeit nach Corona sein.
Unterstützung der Intensivpflege dank Schnellkurs
Neben dem immensen Aufwand der Umstellung sämtlicher Unterrichtsangebote auf Fernunterricht ist es uns gelungen, die Z-INA und ihre Angebote auch in dieser Situation weiter zu entwickeln. So haben wir auf Initiative der Gesundheitsdirektion Zürich gemeinsam mit dem Universitätsspital Zürich in weniger als zwei Monaten den Kurs "Unterstützungspflege auf der Intensivstation" entwickelt und rechtzeitig zur zweiten Welle stand Unterstützungspersonal für die stark beanspruchten Intensivstationen bereit.
Neue Kursangebote
Das Projekt der Implementierung von Aspekten des Clinical Assessments in die Studiengänge konnte weiter vorangetrieben und Schulungen für die Berufsbildenden unserer Vertragsspitäler konnten angeboten werden. Für den Bereich Notfallpflege haben wir drei Fortbildungsangebote entwickelt, die zur ersten Durchführung 2021 parat stehen. Ebenso wurde für den Fachbereich Anästhesie ein neues Kursangebot "FaGe und MPA in der Anästhesie" entwickelt.
10 Jahre Z-INA
Die Studierendenzahlen blieben erfreulicherweise stabil und es zeigt sich, besonders im Bereich der Intensivpflege eine Steigerung, die sicher auf die aktuelle Situation zurückzuführen ist. Auch konnten wir weitere Vertragsspitäler hinzugewinnen, welche ab 2021 gemeinsam mit der Z-INA ausbilden.
Das Jahr 2020 war eigentlich ein Jubiläumsjahr der Z-INA, sie wurde nämlich 10 Jahre alt. Das Feiern ist leider wegen der Pandemie vollständig in Vergessenheit geraten. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir im Jahr 2021 feiern können, ganz nach dem Motto: Z-INA 10 Jahre plus.
Die Pandemie hat die Intensivstationen an ihre Grenzen gebracht. In der ersten Welle der Corona-Pandemie wurde zur Bewältigung der Krise zusätzliches Personal zur Unterstützung auf den Intensivstationen eingesetzt. Hierbei hat sich gezeigt, dass das Unterstützungspersonal ein eindeutiges Funktionsprofil mit definierten Kompetenzen braucht, um das Intensivpflegepersonal gezielt zu entlasten.
Das neue Fachmodul 3 wurde 2020 zum ersten Mal durchgeführt. Die Mischung von Fallbearbeitungen mit anschliessender Vertiefung der theoretischen Inhalte und der Austausch mit Experten aus der Praxis an einem Roundtable haben sich erfreulich entwickelt und als lehrreich und abwechslungsreich präsentiert.
Unser Studiengangsalltag hat sich zu Beginn 2020 mit einem Schlag geändert und das ganze Team wurde gefordert neue Wege einzuschlagen, um die Qualität im Bereich Notfallpflege aufrechtzuerhalten. Covid hat uns im März in einen Lockdown gezwungen und somit mussten innert kurzer Zeit Module umgeplant werden. Es ist uns gelungen, für alle Kurse einen neuen Zeitplan zu erstellen, die Module in den Herbst zu verschieben, damit niemand wegen Corona die Weiterbildung verlängern musste.
Der Fachbereich Anästhesie kann über stabile Studierendenzahlen berichten. So konnten in diesem Jahr an 30 Absolventinnen und Absolventen Diplome vergeben werden. Die Abbruchquote ist mit 5% tiefer als in den letzten Jahren ausgefallen.
Bis Ende 2020 sind 14 neonatologische Überwachungsstationen als Lernorte Praxis anerkannt. Abteilungen, die einzelne geforderte Kompetenzen nicht oder ungenügend umsetzen können, haben durch Kooperationen mit anderen Neonatologien oder durch zusätzliche Theorie-Praxis-Transfer-Tage Konzepte erarbeitet, die den Teilnehmenden den Erwerb des Zertifikats ermöglichen.
